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Immer öfters ist das Psychologische Training selbstverständlicher Bestandteil des Trainingsprozesses.
Als Beweggründe werden das Ausschöpfen von Leistungsreserven und damit eine Leistungssteigerung genannt.
Weitere Beweggründe für die Aufnahme psychologischer Trainingsformen ergeben sich auch bei aktuellen Problemen, wie: Stagnation in der Leistungssteigerung, Motivations- und Konzentrationsstörungen, Dysbalancen in der Zustandsregulierung in Stresssituationen, inadäquate Selbstbewertung bzw. Selbsteinschätzung, Angst(gegner)bekämpfung, etc.
Mentale Stärke ist lernbar. Sie hat nichts mit Veranlagung zu tun. Psychologisches Training lohnt sich auf jeder Leistungsstufe.
Um erfolgreich im Leistungssport bestehen zu können, müssen die technischen, taktischen und konditionellen Voraussetzungen stimmen. Diese sind aber gerade im Spitzenbereich recht ausgeglichen verteilt.
Deshalb kann eine positive mentale Einstellung entscheidend für den Erfolg sein. Siege werden letztendlich im Kopf entschieden. Psychologisches Training gehört daher mit zum erfolgreichen Leistungssport und ist eine Hilfestellung für die Entwicklung der Sportler.
Über die sportlichen Erfolge hinaus wird auch das gesamte Persönlichkeitsbild positiv beeinflusst und die psychische Beeinflussung wirkt sich auch positiv auf die Beziehungen zwischen Trainer und Sportler aus.
Das psychologische Training beschränkt sich somit nicht nur auf den Sport. Es lässt sich leicht in Schule, Ausbildung und Beruf anwenden.
Die sportpsychologischen Interventionen erfolgen hauptsächlich in den Interventionsformen Beratung, Betreuung, sowie über Schulung im Rahmen der Traineraus- und Fortbildung. Dazu gehören die Vermittlung und Anwendung einzelner sportpsychologischer Trainingsmassnahmen.
Organisationsformen für die Intervention sind Einzel- und Gruppenmassnahmen, die entweder einzelne Kontakte, begleitende längerfristig angelegte Betreuungsmassnahmen, sowie kurzfristige Maßnahmen im Sinne von Kriseninterventionen beinhalten können.
Zielgruppen sind einerseits Trainer und Offizielle, andererseits Sportler sowie das soziale Umfeld (Eltern), wobei Interventionen bevorzugt alle Gruppen einbeziehen sollten.
Die Zusammenarbeit mit einem Mentaltrainer stellt zum einen eine Entlastung für den Trainer dar, zum anderen steht er Trainer und Sportler als neutrale Person beratend zur Seite. In diesem Zusammenhang wird auch die Tatsache, dass der Mentaltrainer oftmals von aussen der eigenen Betriebsblindheit mit Einfühlungsvermögen und Fachkompetenz entgegenwirkt, von Trainern und Sportlern als sehr fruchtbar in der Zusammenarbeit beschrieben. Für den Trainer ist es wichtig, dass der Mentaltrainer eine praxisrelevante, vertraute Beziehung zu den Sportlern aufbaut.
Der Einsatz des Psychologischen Trainings in den verschiedenen Phasen des Sportjahres wird seitens der Trainer, Sportler und Mentaltrainer genau geplant und auch intensiv verfolgt. Auf der Basis der Freiwilligkeit und dem Willen zur Kooperation werden zuerst mit dem Mentaltrainer die individuell abgestimmten psychologischen Trainingsformen eingeübt und dann hinsichtlich des Trainings-/Wettkampfjahres eingesetzt.
Bereits in der Trainingsphase werden der Sportart angemessene psychologische Trainingsverfahren gezielt mit einbezogen. Das Fertigkeitstraining dient der Optimierung der technischen und taktischen Handlungskompetenz der Athleten, also all denjenigen sportlichen Fertigkeiten, die der Sportler zum erfolgreichen sportlichen Handeln benötigt. Zu den psychologischen Trainingsformen, die zur Verbesserung der Motorik beitragen zählen sog. psychomotorische Trainingsformen wie das mentale Training und das Vorstellungstraining.
Im Hinblick auf den Wettkampf werden in der Vorwettkampfphase verstärkt wettkampfimitierende Übungen in das Psychologische Training einfliessen. Es ist wichtig, durch die richtige mentale Wettkampfvorbereitung möglichst wenig Unbekanntes im Vorfeld zu haben. In dieser Phase werden mit dem Sportler bestimmte Schwerpunkte hinsichtlich der Erwartungshaltung festgelegt. Weiter wird der Ablauf des Wettkampfes durchgegangen, um möglichst viele Störfaktoren wie z. B. den Gegner abzuchecken usw.
Direkt vor dem Wettkampf versuchen die Athleten sich mental zu fokussieren und so in den idealen Leistungszustand zu kommen. Das Aufbauen der Vorfreude geschieht durch positiv gerichtete Gespräche oder indem sich der Sportler eine Kassette anhört.
In der Nachwettkampfphase wird der Wettkampf in einem persönlichen Gespräch mit dem Trainer und/oder dem Mentaltrainer ausgewertet, denn „nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf“. Neben der subjektiven Interpretation und Bewertung der Leistung seitens der Sportler und Trainer, führen einige Athleten nach einem Wettkampf Psychologisches Training in Form von Entspannungstechniken durch.
Bezüglich der Erholungsphase wird oft zu wenig gemacht und dieser Aspekt der Eigeninitiative des Sportlers überlassen. Hier bieten sich diverse Entspannungsverfahren an, um den Zustand der Ausgeglichenheit wiederzufinden und Stress abzubauen.
Eine längere Verletzungspause ist psychisch doch sehr belastend, wobei unterschiedliche Gründe angegeben werden. Diese Zeit eignet sich jedoch gut um ein Psychologisches Training durchzuführen. Für jeden Athleten und jede Athletin bietet sich die Chance, sich abseits der sportlichen Drucksituation auf sein „Comeback“ vorzubereiten und nicht nur physisch, sondern auch psychisch stärker denn je in den Wettkampf zurückzukehren.
In der Anfangsphase werden für das Erlernen der grundlegenden Techniken etwa 6 – 10 Stunden zusammen mit dem Mentaltrainer benötigt. Dies geschieht vorzugsweise in einer ruhigen Umgebung.
Ansonsten unterscheidet sich das psychologische Training nicht vom Konditions-, Technik- oder Taktiktraining. Es läuft parallel dazu und setzt eine gewisse Regelmässigkeit voraus.
Die erlernten Techniken werden so schnell wie möglich praxisrelevant vor Ort angewandt (in der Halle, auf dem Sportplatz, im Stadion usw.), so dass die erlernten Verfahren wettkampfnah trainiert und für den Wettkampf stabilisiert werden können.
Für das eigentliche Psychologische Training wird im Durchschnitt ein Zeitraum von ca. 20 Min. bis einer halben Stunde in Anspruch genommen (Entspannungstraining z. B. 15 Min., Einzelgespräche bis eine Stunde und länger). Besucht der Mentaltrainer Trainer und Sportler vor Ort, so dass das Psychologische Training mit in die allgemeine Trainingszeit einfliesst, ergeben sich für den Sportler keine Zeiteinbussen.
Der Einsatz des Mentaltrainers entlastet den Trainer vor Ort, so dass auch diese Arbeitserleichterung auf Seiten der Trainer als ein positives Element in der Zusammenarbeit gesehen wird. Weiter stehen die meisten Mentaltrainer per Telefon oder Mailverkehr den Sportlern jederzeit zur Verfügung.
Psychologisches Training als "Feuerwehraktion" reicht nicht aus, auch wenn es in akuten Problemsituationen kurzfristig eingesetzt wird.
Psychologisches Training wirkt erfolgreich, wenn folgende Anforderungen erfüllt sind:
Psychologisches Training ist immer zweckgerichtet, also auf die Bewältigung ganz bestimmter sportbezogener Anforderungen hin ausgerichtet. Psychologisches Training erfolgt planmässig, d.h. wie für das körperliche Training auch, müssen Trainingspläne für psychologische Trainingsübungen erstellt werden. Psychologisches Training erfolgt wiederholt, d.h. genauso wie für das Einüben technisch-taktischer oder konditioneller Fertigkeiten, ist ein sporadisches Durchführen psychologischer Übungen nicht ausreichend, um einen Lernerfolg zu erzielen.
In diesem Sinne ist das Psychologische Training bereits in Nachwuchskadern anzubieten, um die jungen Sportler stufengerecht mit psychologischen Trainingsformen vertraut zu machen. Dadurch entsteht ein Bewusstsein und eine Art Selbstverständlichkeit gegenüber dem Psychologischen Training.
Die Effektivität des psychologischen Trainings muss überprüft und kontrolliert werden, damit Erfolge oder Anpassungsnotwendigkeiten frühzeitig erkannt werden können.
Kontrolliert wird das Ergebnis des Psychologischen Trainings seitens der Trainer, Sportler und zum Teil auch der Mentaltrainer über das Eindrucksurteil, das mittels Beobachtung und Gesprächsführung gewonnen wird.
Weiter werden technische Messgeräte, wie z. B. EEG, Atemfrequenzmessgeräte, und technische Hilfsmittel, wie Videoaufzeichnungen zur Kontrolle des Psychologischen Trainings eingesetzt
Der Sportler bezahlt diese Schulung normalerweise aus eigener Tasche. Gemäss den „Richtlinien für Sportpsychologie“ unterstützt Swiss Olympic sportpsychologische Dienstleistungen für Athleten und Trainer.
Unter dem Aspekt, dass Psychologisches Training nicht nur zur unmittelbaren sportlichen Leistungssteigerung angewandt, sondern integrativ in den Prozess der gesamten Persönlichkeitsentwicklung miteinbezogen wird, kann das Psychologische Training niemals beendet sein. Es liegt im Interesse aller Beteiligten, dass in der zur Verfügung stehenden Stundenzahl der Sportler die erlernten psychologischen Techniken möglichst so beherrscht, dass er sie auch ohne Anwesenheit des Mentaltrainers vor Ort anwenden kann.
Wird Psychologisches Training primär zur Unterstützung des Technik-/Taktiktrainings verstanden, so wird hier eine zeitliche Abgrenzung vorgenommen (z. B. nach einem Wettkampf oder nach Erreichen der Zielstellung).
Die Zusammenarbeit mit dem Mentaltrainer beruht auf gegenseitigem Vertrauen und kann jederzeit beendet werden. Es gibt daher in der Regel auch keine Verträge. Auch ein Wechsel zu einem anderen Kollegen ist jederzeit möglich.