24.10.2020
Aus Gesprächen in meiner Praxis fällt mir auf, dass teilweise diffuse Ansichten zur Meditation und Hypnose bestehen. Die Vorstellung von Lotussitz und fälschlicherweise sogar willenloser Manipulation ist noch in vielen Köpfen präsent. Oft werden auch meditative und hypnotische Zustände gleichgestellt. Doch was genau hat es mit diesen beiden Entspannungs-Techniken auf sich?
Beides sind Zustände die vom Alltagsbewusstsein abweichen. Dies jedoch in entgegengesetzter Richtung. Neurologisch lässt sich durch eine EEG-Messung die Veränderung der Gehirnaktivität messen und die Gehirnfrequenzen darstellen.
Bei der Meditation erreichen wir durch die Fokussierung der Aufmerksamkeit eine sehr hohe Energiedichte mit Frequenzbändern von über 30 Hertz. Wir sprechen somit von einem Zustand von erhöhtem Bewusstsein, oder erhöhtem Wachzustand oder Gamma-Zustand.
Dem gegenüber verschieben wir bei der Hypnose unsere Energie unterhalb des Alltagsbewusstseins, das heisst ins Unterbewusstsein. Je nach Tiefe der Trance spricht man von Alpha-, Theta- oder Delta-Zuständen, welche in Frequenzbändern unterhalb von ca. 14 Hertz liegen.
Um die Merkmale von Meditation und Hypnose zu erklären, betrachten wir die beiden Methoden genauer.
Das Wort Meditation stammt aus dem Lateinischen: „meditari” bedeutet «über etwas nachdenken, nachsinnen oder überlegen».
Bei der Meditation fokussieren wir unsere Energie ausschliesslich auf nur ein Objekt (zum Beispiel Atem, Mantra, Flamme einer Kerze). Sie verhindert dadurch die Vernetzung von Gedanken. Die Konzentration auf das Meditationsobjekt ist ein Hilfsmittel, um den Geist vom Umherwandern abzubringen. Sobald eine Ablenkung bemerkt wird, richtet sich die Konzentration wieder auf das Meditationsobjekt, jedoch ohne über seine Besonderheiten nachzudenken. Das Meditationsobjekt dient lediglich als Stütze für die Konzentration, damit wir wertfrei beim Meditationsobjekt bleiben.
Durch die gebündelte Energie, bleibt der Rest des Gehirns entlastet und das Meditieren fühlt sich entspannend an. Meditationsformen im Sitzen oder in Bewegung (dazu gehören zum Beispiel auch Qi Gong oder Tai Chi) führen dazu, dass wir in diesem Moment ganz bei uns sind. Das Denken beruhigt sich. Voraussetzung ist eine regelmässige Meditationspraxis, also Eigenarbeit. Dadurch stellen sich Bewusstseinszustände, wie Gedankenleere, -stille, Gedankenfreiheit und Gelassenheit ein. Wir wenden uns nach innen. Das Aussen tritt während der Meditationszeit immer mehr in den Hintergrund.
Sogenannt «geführte Meditationen» bei denen man den Körper entspannen soll, sind in Wirklichkeit geführte Hypnosen.
Meditation ist eine konzentrierte Form der Wachsamkeit – also quasi das Gegenteil von Schlaf. Das ist wohl der grösste und wichtigste Unterschied zur Hypnose.
Das Wort Hypnose stammt vom griechischen Wort «Hypnos» ab und bedeutet «schlafähnlicher Zustand».
Die Hypnose wird durch einen Trancezustand eingeleitet und führt zu einem vertieften Zustand der Entspannung und Versenkung. Am Ende der Trance soll das Alltags- oder Wachbewusstsein weitestgehend ausgeschaltet sein. Dadurch erhält das Unterbewusstsein eine höhere Aufnahmefähigkeit und ist damit besonders empfänglich für sogenannte Suggestionen, Eingebungen vom Hypnosetherapeuten in Form von Gedanken, Bilder und Sätzen. Ziel ist immer positive Gedanken zu implementieren, um die Lebensqualität zu erhöhen. Diese Suggestionen dienen dem Abbau mentaler Blockaden und Ängsten. So können bewusste und unbewusste Verhaltensmuster aufgelöst und neue Ziele oder Verhaltensweisen im Unterbewusstsein initiiert werden.
Hypnose ist die Verknüpfung von Gedanken, Gefühlen und Werten. Sie vernetzt alles mit allem. Möglich ist auch mittels der Hypnose in die Vergangenheit zurückzugehen und die Arbeit mit dem Inneren Kind zu unterstützen. Das kommt bei der Meditation nicht vor.
Beide Zustände haben ihre Stärken. Es gibt kein Richtig oder Falsch.
Bei der Meditation geht es darum sich von allen Gedanken, Gefühlen, Moralvorstellungen, Konzepten und Verhaltensmuster zu befreien. So gelangt man in einen Zustand der geistigen Ruhe, Leere und Stille. Zum Unterschied werden dem Klienten bei der Hypnose die gewünschten neuen Gedanken und Verhaltensweisen von aussen vermittelt. Sein Unterbewusstsein nimmt die suggerierten Gedanken, Bilder oder Sätze auf, integriert sie und ruft sie dann in der Zukunft leichter ab.
Die Hypnose hilft versteckte Glaubenssätze ausfindig zu machen, diese abzuändern oder ganz zu löschen und dadurch das Verhalten dauerhaft positiv zu ändern. Dem gegenüber ist die Meditation ein Prozess des Loslassens und des Innehaltens. Es braucht keine Anstrengung, es gibt nichts zu tun. Die Gedanken einfach sein lassen. So gesehen ist auch das «Meditieren wollen» bereits ein Widerspruch. Auch durch den Prozess des Loslassens, - Loslassen vom «erreichen wollen»-, können sich neue Lösungen und Wege für den Praktizierenden auftun.
23.11.2018
Das klassische Mentaltraining kann viel bewirken, spielt sich aber hauptsächlich im Bewusstsein ab. Mit der Hypnose schaffen wir den Zugang zum Unterbewusstsein. So können wir dort Blockaden, emotionale Störungen und persönliche Einschränkungen finden, lösen und beseitigen, oder im Sport den idealen Leistungszustand verankern. Mit der Hypnose können wir die Ursprünge von Missstimmungen und Fehlverhalten dahingehend verändern, dass wir fortan die freie Wahl zu anderem Empfinden oder Handeln haben. Wir können in emotionaler, mentaler, physischer und spiritueller Hinsicht Freiheit erlangen von den destruktiven Effekten dieser Unannehmlichkeiten und dann unser Leben ohne selbstschädigende Emotionen weitergehen. Das Unbewusste ist unser treuer Diener, wenn wir ihm klare Anweisungen geben.